Hochzeitsbräuche

Die Hochzeit als Institution hat eine lange Geschichte und eine große Tradition. Der Wunsch, dass die Ehe Bestand hat und für immer hält, wird seit jeher mit allerlei Bräuchen und Sitten unterstützt. Diese Hochzeitsbräuche sollen dem Brautpaar Glück bringen und Unheil von ihm abwenden.

Nachfolgend werden die wichtigsten Hochzeitsbräuche vorgestellt:

Der Junggesellenabschied

Der Junggesellenabschied ist eigentlich kein wirklicher Hochzeitsbrauch, da er der Hochzeit klar vorverlagert ist. Dennoch soll er hier aufgeführt werden, da er teilweise auch als Polterabend gefeiert wird. Der Junggesellenabschied ist sowohl für die Braut als auch für den Bräutigam das von Freunden oder Familie organisierte „Abschiedsfest“. Irgendwie wird davon ausgegangen, dass die Brautleute nach der Hochzeit nicht mehr feiern könnten und so wird regelmäßig an diesen Junggesellenabschieden die „Sau rausgelassen“. Die aus dem antiken Griechenland stammende Tradition wurde in den USA etabliert und besteht seit geraumer Zeit auch in Deutschland.

Der Polterabend

Der einige Tage vor der Hochzeit stattfindende Polterabend wird regelmäßig gefeiert. Durch das Zerbrechen von Porzellan, was ja Glück bringen soll, wird dieses Glück den Eheleuten zugedacht. Heute werden viele Polterabende aber auch ohne das Porzellanschmeißen gefeiert. Wichtig: Es darf kein Glas zerbrochen werden, da das Unglück bringen soll.
Sind die Scherben einmal alle auf dem Boden verteilt, darf das zukünftige Brautpaar die zerbrochenen Scherben auffegen. Der Sinn dahinter ist wohl klar?!

Reis werfen

Wenn das Hochzeitspaar nach der Trauung aus der Kirche oder dem Standesamt schreitet stehen häufig Familie und Freunde Spalier und bewerfen das junge Glück mit Unmengen an Reis. Der Sinn des Reiswerfens ist darin begründet, dass angenommen wird, Reis würde böse Geister besänftigen. Zudem soll es natürlich Glück und viele Kinder bringen (möge das Reiskorn auf fruchtbaren Boden fallen…)

Brautstrauß / Strumpfband werfen

Zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Trauung, meist nach dem Empfang oder während des anschließenden Fests, wirft die Braut ihren Brautstrauß oder ihr Stumpfband in eine Menge unverheirateter Frauen. Wer den Strauß fängt, soll als nächste heiraten, wer ihn fallen lässt…kriegt nie einen Mann.

Hochzeitsauto / Hochzeitslimousine

Das Hochzeitsauto fährt das Brautpaar, das ja eventuell getrennt zur Kirche gefahren ist, nun gemeinsam von der Kirche oder dem Standesamt weg. Häufig werden Oldtimer, Limousinen oder Kutschen für diesen Hochzeitsbrauch genutzt. Hochzeitsautos können selbstverständlich auch gemietet werden. Es gibt in jeder Stadt ein großes Angebot an Hochzeitsautos. Einfach einmal anfragen.

Blumenkinder

Blumenkinder, die meist Kinder von Freunden oder Verwandten sind (oder die eigenen), streuen frische Blumen oder Blütenblätter in den Weg des Brautpaares. Dieser Hochzeitsbrauch soll dem Brautpaar reichlich Nachwuchs bescheren.

Dosen am Auto

Dieser Hochzeitsbrauch soll böse Geister vertreiben. Heutzutage werden die Dosen allerdings eher an das Auto gehängt, um möglichst viel Lärm zu machen. Hängen genug am Auto, dreht sich sicherlich jeder Passant um. Achtung: Glasflaschen eignen sich nicht!

Die Brautentführung

Dieser von vielen Männern verhasste Hochzeitsbrauch wird heute noch oft durchgeführt. Für diesen Hochzeitsbrauch wird die Braut von Freunden entführt und an einen anderen Ort gebracht. Es hat schon Hochzeiten gegeben, da hat der frisch gebackene Ehemann das Verschwinden seiner Liebsten nicht einmal gemerkt. Auf jeden Fall muss der Bräutigam seine Braut suchen und finden. Einmal gefunden, muss er die Braut auslösen. Das kann er durch Singen, Tanzen, Dichten oder eine Runde schmeißen machen.

Über die Schwelle tragen

Überall warten böse Geister um das junge Glück zu gefährden. Sogar unter der Türschwelle sitzen die. Damit die Braut nicht auf diese tritt, trägt der Bräutigam seine Herzdame über die Schwelle ihres gemeinsamen Zuhauses.